Das System im Wandel - Zukunftsorientierung als Chance

"Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht."

 

Charles Maurice de Talleyrand

(1754 - 1838), französischer Bischof, Staatsmann und Außenminister

 

Dies ist eine der zentralen Erkenntnisse wenn es um die Veränderung des Systems geht. Mach dir bewusst, dass eine Veränderung des Systems nur dann gelingen kann wenn in allen Teilen ein Umdenken stattfindet. Wie wir bereits in der Betrachtung der Situation gesehen haben, ist das System des „Taylorismus“ nicht mehr zeitgemäß und muss deshalb den neuen Anforderungen der Märkte, Mitarbeiter und der Führung ausgerichtet werden. Dazu gehört auch der Abschied von der Macht, die nur noch ein schöner Schein längst vergangener Tage ist und in der Realität nicht mehr die Kraft hat, welche ihr noch beigemessen wird. Oder glaubst du tatsächlich, dass sich die Märkte an die Budget- und Ergebnisplanungen halten werden?

  

Der Prozess der Veränderung ist vergleichbar mit dem Segeln auf Sicht im Nebel ohne die gewohnten Unterstützungs-Tools. Du bist alleine gestellt auf deine Sinne, deinem Bauchgefühl und dem Vertrauen auf ein gutes Ende.

  

Ich möchte dich entführen in eine Vision der möglichen Zukunft und meinem Vertrauen, dass es funktionieren kann.

 

Die Menschen im System

Der bisherige Fokus des Systems lag auf der Erhaltung der Strukturen und der Prozesse. Der dadurch entstehende Druck im System, führte zu einer Entfremdung des Menschen vom System. Als Konsequenz daraus muss der Fokus wieder zurück auf den Menschen geführt werden. Der Mensch ist nicht mehr länger der Helfer des Systems und diesem Untergeordnet. Das System muss auf den Menschen mit seinen Bedürfnissen und Emotionen zugeschnitten werden, wenn wir in Zukunft noch funktionsfähige Systeme haben wollen. Dies beinhaltet dass der Mensch als Individuum betrachtet wird und nicht auf seine Leistung für das System reduziert wird sondern, dass jedes Individuum mit seinen Talenten zum Gelingen im System beitragen kann. Diese Talente, gilt es entsprechend einzusetzen und zu fördern. Wir brauchen in Zukunft die Diversität, um in gemeinschaftlichen Prozessen die Herausforderungen in den komplexen Umfeldern angehen zu können. Die Kompetenzen der Mitarbeiter sind das Kapital des Unternehmens. Kein noch so gutes Computerprogramm, kann das leisten was der Mensch durch seine Kreativität, Empathie und Begeisterungsfähigkeit in der Lage ist zu leisten.  Was wir dazu brauchen sind die Vernetzung untereinander damit alle Potentiale dort zum Einsatz kommen wo sie gebraucht werden. Wenn die Menschen wieder an den Prozessen beteiligt werden und die Verantwortung für das Gelingen übernehmen dürfen wird aus jedem einzelnen Ich ein Wir. Mit den entsprechenden Werten kann ein System entstehen in dem alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen können und bisherige hierarchische Barrieren überwunden werden.

 

 

Die Werte im System

Die bisherigen Regeln müssen ersetzt werden durch gemeinsame Werte. Werte sind eine wesentlich langlebigere Währung als Regeln, die ständig den Gegebenheiten des komplexen Systems angepasst werden müssen. Gemeinsame Werte sind der Kompass an dem wir unser Tun und Handeln ausrichten. Wir wissen wo wir hin wollen. Das Große und Ganze bleibt im Blickfeld und wird nicht verdeckt von kurzfristigen Aktionen. Das bedeutet jedoch, dass wir vieles von dem bisherigen nicht mehr brauchen und neues lernen müssen. Die Schwierigkeit besteht in dem Ertragen der Unsicherheit durch den Verzicht auf Sicherheit vorspiegelnde Management-Tools.  Was wir brauchen sind die Fragen nach dem Wer macht was und nicht nach dem Wie machen wir etwas. Über dem allem steht der Sinn unseres Tuns, frei nach dem Motto „es ist nicht wichtig was wir tun sondern warum wir es tun“.

 

 

Die Führung im System

Organigramme sind die formelle Dokumentation von Macht und Ohnmacht. Ein tatsächlicher Prozess auf Augenhöhe erfordert die

Abschaffung dieser. Wir finden die Führung nicht mehr Hierarchisch über ihrer Einheit angesiedelt, denn Führung ist ein Prozess, der

in der Einheit stattfindet. Die Aufgaben der zukünftigen Führung werden nicht mehr darin bestehen als Denker und Lenker der Einheit

vorzustehen, sondern darin, Prozesse anzustoßen und die richtigen Fragen zu stellen. Vergleichbar ist die Arbeit der Führungskraft mit

der eines Therapeuten. Die zentrale Frage wird nicht mehr sein, was der Mitarbeiter wie für das Unternehmen tun sollte, sondern was

der Mitarbeiter braucht um seine Arbeit zu schaffen.  Der Focus liegt im Ermöglichen von Leistung an Stelle von regulieren und

kanalisieren. Das Ziel muss sein, sich selbst organisierende Netzwerke zu schaffen und diese mit allen Vollmachten auszustatten, die

bisher an zentraler Stelle gebündelt wurden. Die Entscheidungen müssen dort getroffen werden wo sie mit dem System in Berührung

kommen. Wenn erforderlich können bisher übergeordnete Stellen weiterhin als Dienstleister für die Entscheider zur Verfügung stehen.

 

Zusammengefasst muss die Führung

  • Fragen stellen statt vorzudenken
  • Diversität zulassen
  • Wissen in Können transformieren
  • Vernetzung ermöglichen
  • gemeinsame Werte transparent mache

 

Der Kulturwandel im System

Als Gradmesser des erfolgreichen Wandels können wir die Unternehmenskultur betrachten. Die Kultur eines Unternehmens ist kein Produkt von Planungen oder Workshops sondern immer ein Schatten der realen gelebten Verhältnisse im System.

Eine Unternehmenskultur kann man nicht verändern oder vorgeben. Deshalb ist diese ein untrügliches Messinstrument der Stimmung im Unternehmen. Sollte der Wandel gelingen, wäre im Unternehmen ein Klima des Aufbruchs und der Veränderung spürbar.

 

Mir ist bewusst, dass es für solch grundlegende Veränderungen mehr bedarf als nur den Willen zur Veränderung, es bedarf vor allem den Mut den Schritt auch zu gehen.

 

Wie mutig bist du?

 

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